Am 29. August 1973 war es endlich so
weit: Die "Ökumenische Sozialstation rechte Rheinseite" konnte ins
Leben gerufen werden. In ihr hatten sich die Evangelische
Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf und die katholischen Gemeinden des
Dekanates Koblenz III zusammengetan.
Lange Verhandlungen waren vorausgegangen. Ausgangspunkt war der Plan
des damaligen Sozialministers von Rheinland-Pfalz, Heiner Geißler, das
Gebiet unseres Bundeslandes flächendeckend mit Sozialstationen zu
überziehen. Sie sollten die Aufgabe übernehmen, pflegebedürftigen
Menschen möglichst lange in ihren Wohnungen und damit in ihrer
vertrauten Umgebung eine fachgerechte Pflege angedeihen zu lassen.
Die Evangelische Kirchengemeinde und die katholischen Gemeinden auf
der rechten Rheinseite waren der Überzeugung, dies solle möglichst
gemeinsam, ohne konfessionelle Grenzen geschehen. Die Zusammenarbeit
zwischen den Konfessionen hatte sich in den Jahren vorher so gut
entwickelt, daß durch diesen gemeinsamen Dienst der Nächstenliebe die
Zusammengehörigkeit der Christen unterstrichen werden sollte. Alle
bekannten sich zu Jesus Christus als dem, der ihrem Leben die Richtung
weisen sollte. Das war wichtiger als alle Unterschiede. Dafür sollte
die Ökumenische Sozialstation ein für die ganze Bevölkerung sichtbares
Zeichen sein. Dem kam sehr entgegen, daß der Einzugsbereich der
Evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf und der
Einzugsbereich des Dekanates III - mit der Ausnahme von Urbar, das
evangelischerseits zur Gemeinde Pfaffendorf gehört - deckungsgleich
waren.
Die Zusammenarbeit hat sich glänzend bewährt. Das ist vor allem dem
Team der Sozialstation und der jeweiligen Leitung zu verdanken.
Dabei wurde neben der fachlichen Pflege stets ein besonderes Augenmerk
auf die menschliche Begleitung der Pflegebedürftigen gelegt.
Anfänglich waren es sechs Schwestern, die die Arbeit übernahmen. Wegen
der zentralen Lage wurde der Asterstein als Ort der Station gewählt.
Die Leitung lag in den Händen von Schwester Maria Gärtner, die diese
Pionierarbeit bis 1976 ausübte. Ihr folgte bis 1979 Herr Peter Haas,
der wesentlich zum Ausbau der Station beitrug. Anschließend übernahm
dann bis 1995, also für 16 Jahre, Schwester Gabriele Lohner (zunächst,
vor ihrer Heirat, Gabriele Hille) die Leitung. Durch ihre umsichtige,
stetige Art hat sie der Station ihren heutigen verläßlichen Charakter
gegeben. Das war nicht immer leicht, denn im Laufe der Jahre stieg die
Zahl der zu betreuenden Menschen stetig - und mit ihnen die Zahl der
Schwestern und Pfleger.
Zur Zeit werden knapp 190 Personen ständig von den Schwestern und
Pflegern betreut. Inzwischen sind 13 Vollzeitkräfte, sechs
Teilzeitkräfte sowie - vor allem an den Wochenenden - eine Reihe von
Aushilfskräften in der Sozialstation beschäftigt. Seit 1999 wird auch
ein Zivildienstleistender beschäftigt, und die Station bietet die
Versorgung durch einen Mobilen Sozialen Dienst an. Seit 1995 liegt die
Leitung in den Händen von Schwester Maria Gebauer.
Die Sozialstation hätte ihre Arbeit sicherlich nicht so gut
durchführen können, wären nicht Frauen und Männer aus den
Kirchengemeinden bereit gewesen, ehrenamtlich im Vorstand der
Sozialstation ihre Fachkenntnisse einzubringen und so die Arbeit der
Hauptamtlichen zu unterstützen. In besonderer Weise muß hier der erste
Vorsitzende der Sozialstation, Herr Werner Dönges, erwähnt werden, der
bis 1990 - also 17 Jahre lang - mit großem Einfühlungsvermögen und
Weitblick sein Amt ausgeführt hat. Wahrscheinlich ist es nicht zuletzt
seinem Geschick zu verdanken, daß sich die Zusammenarbeit zwischen den
Kirchengemeinden so gut entwickelt hat. Ihm folgte Herr Hermann Marx,
der die Arbeit seines Vorgängers seither mit großer Umsicht
weiterführt. Die Geschäftsführung der Sozialstation liegt beim
Gemeindeamt der Evangelischen Kirchengemeinde. So hat bis Ende 1983
Herr Waldemar Kalisch die Geschäftsführung verantwortet und seit 1984
Herr Werner Gutsche.
Mit der Zuweisung der Aufgaben eines ambulanten Hilfezentrums (AHZ) im
Dezember 1996 und durch Anschluß einer Beratungs- und
Koordinierungsstelle an die Sozialstation mußte die Sozialstation zum
Gemeindezentrum Hoffnungskirche verlegt werden. Ansprechpartner in der
Beratungs- und Koordinierungsstelle ist Herr Christof Wölk.
|